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Elektrifizierung: IP-Chancen und Risiken für die Luft- und Raumfahrt

Juni 2024

Als Patentanwalt ist die jüngste Innovationsrate und das branchenübergreifende Interesse an Batterie- und verwandten Technologien deutlich spürbar. Die Zahl der neuen Patentanmeldungen im Zusammenhang mit Elektrifizierungstechnologien hat deutlich zugenommen. Daraus ergeben sich natürlich Chancen und Risiken für alle Beteiligten, aber der Luft- und Raumfahrtsektor wird diese Chancen und Risiken am stärksten zu spüren bekommen.

In den Bereichen Batterien und Aufladung sowie bei den damit verbundenen Steuerungs-, Überwachungs-, Sicherheits- und Integrationssystemen wird derzeit eine große Menge an geistigem Eigentum (IP) geschaffen und geschützt. Die neuesten Daten des Europäischen Patentamts zeigen, dass “Elektrische Maschinen, Apparate und Energie” (einschließlich Erfindungen im Bereich saubere Energie und Batterietechnologie) im Jahr 2022 der viertgrößte und am schnellsten wachsende Sektor für Patentanmeldungen war (+18,2 %).

Bemerkenswert ist auch der sektorübergreifende Charakter der Unternehmen, die derzeit in diesem Bereich innovieren. Wir haben festgestellt, dass Innovatoren aktiv an der Elektrifizierungstechnologie arbeiten und Schutzrechte für ihre Entwicklungen in Bereichen wie Personenkraftwagen, Bergbau-Lkw, Werkzeuge, Unterhaltungselektronik, Leicht- und Schmalrumpfflugzeuge, Drohnen und Skyports anstreben. Unserer Erfahrung nach scheint die Größe eines Unternehmens kaum eine Rolle zu spielen, da sowohl KMU als auch größere Unternehmen in diesem Bereich aktiv sind.

Die Luft- und Raumfahrt ist relativ spät dran (vor allem im Vergleich zum Automobilsektor). Dies ist angesichts der längeren Produktlebenszyklen und der begrenzteren Anwendbarkeit der Technologie nicht überraschend. Nichtsdestotrotz befassen sich viele der Innovationen, die sowohl in der Luft- und Raumfahrt als auch darüber hinaus entwickelt werden, mit Problemen, die in mehreren Sektoren auftreten. Gewicht, Energiedichte, Laderate, Zyklusdauer, Anschlussmöglichkeiten, Zellverpackung, Temperaturmanagement, thermisches Durchgehen und Herstellungskosten (um nur einige zu nennen) sind weitgehend allgemeine Herausforderungen.

In einem an geistigem Eigentum interessierten und schutzwürdigen Umfeld müssen Luft- und Raumfahrtunternehmen daher auf Chancen und Bedrohungen achten, wenn sie ihre Elektrifizierungstechnologie weiterentwickeln und auf den Markt bringen.

Was die Bedrohungen angeht, so müssen Luft- und Raumfahrtunternehmen proaktiv mit den Risiken umgehen, die sich aus den Rechten des geistigen Eigentums von Dritten ergeben. Dies kann durch eine solide IP-Strategie erreicht werden, zu der auch regelmäßige und gezielte Freedom-to-operate-Überprüfungen gehören (siehe https://www.hgf.com/de/neuigkeiten/sind-sie-besorgt-ueber-patente-von-konkurrenten-was-sie-tun-und-was-sie-vermeiden-sollten/). Andernfalls besteht ein erhebliches Risiko, versehentlich Patentrechte Dritter zu verletzen. Dies kann zu Sanktionen einschließlich Unterlassungsklagen und Schadenersatz führen, noch bevor Faktoren wie Prozesskosten und Rufschädigung berücksichtigt werden.

Was die Chancen betrifft, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Forschung und Entwicklung von Luft- und Raumfahrtunternehmen zu Innovationen führen wird, die von Unternehmen anderer wichtiger Sektoren (z. B. dem Automobilsektor) begehrt sind. Um davon zu profitieren, wird es entscheidend sein, diese Innovationen durch sorgfältig ausgearbeitete Patentanmeldungen, die die potenzielle branchenübergreifende Anwendbarkeit berücksichtigen, angemessen zu schützen und diese Patentanmeldungen strategisch zu verfolgen.

Ganz allgemein dürfte die Kombination aus einer hohen Innovationsrate und einer umfangreichen sektorübergreifenden Beteiligung ungewöhnlich gute und häufige Möglichkeiten für eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit schaffen, sei es durch Technologieentwicklungspartnerschaften oder die Lizenzierung/Querlizenzierung patentgeschützter Technologie.

Wenn Sie Fragen haben oder weitere Beratung zum Thema Innovation in der Luft- und Raumfahrtindustrie suchen, wenden Sie sich bitte an John Hawtree unter jhawtree@hgf.com oder Jennifer Unsworth unter junsworth@hgf.com.


Dieser Artikel wurde von den Patentdirektoren John Hawtree und Jennifer Unsworth verfasst.

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